Schauspiel. Iwanow

Iwanow kennt sich selbst nicht mehr. Nach dem Studium war er voller Tatkraft, wollte sich sozial engagieren, für Reformen eintreten, die Rückständigkeit der Provinz bekämpfen. Nun ist alle Energie verpufft, und er weiß nicht, warum und wohin. Vor fünf Jahren hat er Anna geheiratet, eine reiche Jüdin, die aus Liebe zu ihm alles aufgegeben hat, ihren Glauben, ihr Erbe, ihre Beziehung zu den Eltern. Anna ist an Tuberkulose erkrankt, aber Iwanow hat kein Geld für die Kur, ist verschuldet, und es fehlt ihm jegliche Kraft, etwas daran zu ändern. Die Tochter seines alten Freundes Lebedew, Sascha, ist jung, leidenschaftlich, freidenkend. Sie ist davon überzeugt, dass ihre Liebe zu Iwanow ihn wieder aufrichten wird. Raus aus der Enge!
Doch auch diese Beziehung steht unter keinem guten Stern …
Iwanow ist das erste Stück des weltberühmten Dramatikers Anton Tschechow (1860–1904). Es fasziniert mit dem großen Thema, das auch alle seine späteren Werke bestimmt: das Leben der Menschen in seiner ganzen Absurdität, seiner Lächerlichkeit, Traurigkeit und Unwiderstehlichkeit. Der Mann Iwanow wird zum Symbol einer bis heute nachvollziehbaren Unlust, sein Leben in die Hand zu nehmen. Dass er dabei auf sein Umfeld gleichzeitig anziehend, ja erotisierend wirkt, macht Iwanow zu einer der spannendsten Figuren der klassischen Dramenliteratur.
Intendant Johan Simons inszeniert dieses große Schauspiel aus Tragödie und Komödie mit Jens Harzer in der Titelrolle. Harzer wurde vielfach ausgezeichnet, zweimal als Schauspieler des Jahres, und ist seit 2019 in Nachfolge von Bruno Ganz Träger des renommierten Iffland-Rings.

Quelle: Theater im Pfalzbau, Bild: © Monika Ritterhaus

Mehr Informationen unter dem Orginalbeitrag auf der Website des Theaters im Pfalzbau.

Von Anton Tschechow

Schauspielhaus Bochum

SA, 19.03.2022, 19:00 UHR, S 1

Inszenierung Johan Simons  
Bühne Johannes Schütz
Kostüme Sofia Brockhausen
Musik Benjamin van Dijk
Lichtdesign Bernd Felder
Dramaturgie Angela Obst
Mit Nele Brückner, Konstantin Bühler, Thomas Dannemann, Marina Frenk, Gina Haller, Jens Harzer, Martin Horn, Marius Huth, Veronika Nickl, Bernd Rademacher, Romy Vreden

 

GROSSE BÜHNE

Preise 41 € / 35 € / 29 € / 23 €
Dauer 3 Stunden 45 Minuten, eine Pause

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