Kinder- & Jugendtheater. Ein deutsches Mädchen

Im Münchner „Speckgürtel“ wächst Ende der 1990er-Jahre das Mädchen Heidrun in einer äußerlich unauffälligen Mittelstandsfamilie auf, in der sie und ihre Schwestern in der Ideologie des Nationalsozialismus großgezogen werden. Heidrun erlebt paramilitärischen Drill in den Ferienlagern des mittlerweile verbotenen Verbands „Heimattreue Deutsche Jugend“. Sie lernt alle drei Strophen des Deutschlandliedes zu singen und das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 als Laubsägearbeit anzufertigen. Mit 15 Jahren ist sie fester Teil der Neonazi-Szene in Bayern, nimmt an Aufmärschen teil, verprügelt einen Journalisten und hetzt gegen Ausländer. Erst als Heidi sich in den rechten Liedermacher Flex verliebt und die beiden ein Kind erwarten, bekommt ihr geschlossenes Weltbild erste Risse.
Die Geschichte der jungen Aussteigerin aus der deutschen Neonazi-Szene zeigt durch den persönlichen Einblick eine hermetische Parallelwelt auf. Sorgsam plant und organisiert die rechtsradikale Szene in Deutschland in ihren Nachwuchsorganisationen ihre Zukunft. Weil es Heidi Benneckenstein und ihrem Mann Felix dennoch gelungen ist, die Szene hinter sich zu lassen und heute selber Aussteiger*innen zu helfen, ist Ein deutsches Mädchen auch ein Mut machender Bericht. Quelle: Theater im Pfalzbau, Bild: © Fabian Frinzel

Mein Leben in einer Neonazi-Familie
Nach der gleichnamigen Autobiografie von
Heidi Benneckenstein
Ab 14 Jahren
Schauburg München

DI, 18.04.23, 10:00 UHR
DI, 18.04.23, 19:00 UHR

Inszenierung Ulrike Günther
Ausstattung Annika Lohmann
Mit Lucia Schierenbeck

PROBEBÜHNE 1
Einheitspreis 10 € / ermäßigt 6 €

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