Biennale für aktuelle Fotografie – From Where I Stand: Bodies in (e)Motion

Die dritte Biennale für aktuelle Fotografie rückt unter dem Titel From Where I Stand fotografische Positionen zwischen Kunst, Journalismus und Aktivismus in den Fokus. Die von Iris Sikking, Kuratorin der Biennale 2022, ausgewählten Künstler*innen verbindet, dass sie das aus dem Gleichgewicht geratene Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Technik thematisieren und zu den daraus resultierenden weltweiten Krisen explizit Stellung beziehen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und mit unterschiedlichsten Medien und Materialien regen sie dazu an, über die Frage nachzudenken, wie eine lebenswerte Zukunft aussehen könnte. Die Biennale umfasst sechs Ausstellungen in sechs Häusern in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg mit Arbeiten von rund 40 internationalen Künstler*innen, Kollektiven und Fotograf*innen. 

Bodies in (e)Motion: Im Internet tauschen Menschen intensiv Ideen, Meinungen und Haltungen miteinander aus. Trotzdem bleibt der Körper das wichtigste Mittel, um die eigene kulturelle, religiöse und politische Identität auszudrücken. Menschen verkörpern ihre Erfahrungen und Überzeugungen und setzen ihren Körper als Ausdruck derer bei Massenprotesten im Kampf für Redefreiheit, für Frauenrechte und gegen den Klimawandel ein. Zugleich ist er aber auch zerbrechlich und anfällig für staatliche Gewalt und widersprüchliche Sichtweisen. Im Laufe der Geschichte haben sich Ideen und Überzeugungen herausgebildet, sie wandern und werden adapiert, wo immer Menschen sich bewegen. Kolonialismus, Imperialismus, weltweiter Handel und Massenmedien haben westliche Werte und Perspektiven auf der ganzen Welt verbreitet. Die ausgewählten Künstler*innen in Bodies in (e)motion fungieren als Vermittler*innen, um Gedanken und Haltungen in Bezug auf Freiheit, Feminismus und Religion zu zeigen, die in der westlichen Welt wenig bekannt sind. Und sie zeigen, wie der Körper auf subtile Weise auch individuell gegen auferlegte Zwänge rebellieren kann.

Bodies in (e)motion präsentiert die Ergebnisse, die aus ausführlichen Dialogen zwischen den Künstler*innen und ihren Mitstreiter*innen hervorgegangen sind: Performances, Zeitungen und Collagen zeigen, wie Menschen selbstbestimmt und im ständigen Ideenaustauschs mit anderen ihre eigene Identität geformt haben.

Künstler*innen: Archive of Public Protest, Felipe Romero Beltrán, Michał Iwanowski, Giya Makondo-Wills, Mashid Mohadjerin, Gloria Oyarzabal

Quelle: Kunstverein Ludwigshafen, Bild: ©Michal Iwanowski

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