L’Oiseau de feu & Boléro

Maurice Ravel schuf mit dem Boléro ein musikalisches Monument und stellte die Zeit in den Mittelpunkt des Stücks. Die Melodie, die sich unermüdlich um sich selbst windet, wird als ein Symbol des Weiblichen gedeutet, dem der männliche Rhythmus entgegengesetzt wird, der an Lautstärke und Intensität zunimmt und sie zu verschlingen droht. Hervé Koubi geht in seiner Choreographie von dieser binären Struktur aus, um einen sensiblen Bogen zwischen den Menschen zu spannen. Das was die Struktur des Boléro an Gegensätzlichem, Zerstückeltem und Spannungsreichem mit sich bringt, wollte Koubi zu einer Begegnung jenseits der Geschlechter und jeglicher Zugehörigkeit führen und so das, was uns zusammenbringt, kultivieren. In der musikalischen Aufwärtsspirale hat sich ihm das Bild eines Propellers aufgedrängt, und jeder einzelne Flügel des Propellers ist Bestandteil ein und derselben Gruppe. Hervé Koubi versteht seinen Boléro als Hymne auf die Wiedervereinigung, die durch den Tanz ermöglicht wird, indem die Bewegung dem Atem eines neuen Stroms folgt.

Das zweite Stück, das das Ballet de l’Opéra Grand Avignon auf den Pfalzbau Bühnen präsentiert, ist L’Oiseau de Feu / Der Feuervogel, 1910 von den Ballets Russes zur Musik Igor Strawinskys an der Pariser Oper uraufgeführt. Edouard Hue hat das berühmte Werk nun mit seiner kraftvollen Bewegungssprache an den Zeitgeist angepasst, wobei er jeder Rolle ihre eigene Dimension verliehen und brillante Bilder geschaffen hat. Sein grafisch ausgerichteter Choreographie-Stil entwickelt bei aller Präzision eine Intensität und Wucht, die von der Virtuosität der Tänzerinnen und Tänzer getragen wird. In Anlehnung an die Geschichte des Balletts ist es Hue gelungen, ein zeitgenössisches narratives Werk zu schaffen, das starke, sinnliche Emotionen zum Ausdruck bringt.
Quelle: Theater im Pfalzbau

Tanzstücke von Edouard Hue und Hervé Koubi

Ballet de L’Opéra Grand Avignon
Frankreich

L’Oiseau de feu
Choreographie Edouard Hue
Musik Igor Strawinsky
Kostüme Sigolène Pétey
Licht Arnaud Viala
 

Boléro
Choreographie Hervé Koubi
Musik Maurice Ravel
Musikarrangements Guillaume Gabriel
Elektronische Musik Maxime Bodson, Guillaume Gabriel
Kostüme Guillaume Gabriel
Licht Hervé Koubi

SA, 21.12.24, 19:30 UHR, TTZ, TG 3, TG 4, TG 6
SO, 22.12.24, 14:30 UHR, SEN 2

GROSSE BÜHNE

Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 €
Familienpaket 105 € / 88 € / 72 € / 58 €
Nachmittagsvorstellung 14:30 UHR
Einheitspreis 27 € / ermäßigt 18 €
Familienpaket 78 €
Dauer ca. 1 Stunde 20 Minuten, eine Pause

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