Ultras

Während des Arabischen Frühlings 2010-2012 spielten Fußball-Fangruppen eine zentrale Rolle bei einer Reihe von Volksaufständen in Nordafrika und dem Nahen Osten. Bei Protestmärschen wurden Fahnen in den Farben der Vereine gezeigt, die Choreographien und Gesänge drangen bis auf öffentliche Plätze vor. Energien, die normalerweise der Unterstützung einer bestimmten Mannschaft gewidmet waren, wurden jetzt genutzt, um Regierungen zu stürzen. Allen diesen Gruppen war gemeinsam, dass sie sich selbst als „Ultras“ bezeichneten, also jene besondere Organisationsform fanatischer Anhänger einer Fußballmannschaft, die sich als Kern der jeweiligen Fanschar fühlt.

War der Fußball in Ägypten ursprünglich ein Ort der nationalen Identität und hegemonialer Männlichkeit, entwickelte er sich nun zur Heimat revolutionärer pro-demokratischer Kräfte, die auch Rollenbilder in Frage stellten. Die Aufführung greift auf die Ästhetik im Rahmen sogenannter Fanchoreos zurück und verbindet sie mit Elementen des Objekttheaters und Live-Musik. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Zusammenwirken von farbigen Flächen, Gegenständen, Text, Bildern, Licht, Rauch, Bewegung und Musik.
Quelle: Theater im Pfalzbau

Von Moritz Ostruschnjak

In Koproduktion mit Muffat-Halle München

Choreographie Moritz Ostruschnjak
Mit Abdullah Miniawy (Sänger und Trompeter) und acht Tänzern

SA, 03.05.25, 19:30 UHR, TTZ, UP
KLEINE BÜHNE

Einheitspreis 27 € / ermäßigt 18 €

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