Wir werden bis zur Sonne gehen. Pionierinnen der geometrischen Abstraktion 

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Mit Wir werden bis zur Sonne gehen. Pionierinnen der geometrischen Abstraktion nimmt das Wilhelm-Hack-Museum im Winter 2024/25 die Bedeutung von Künstlerinnen für die Entwicklung der geometrischen Abstraktion im 20.Jahrhundert in den Fokus.

Noch immer werden vor allem Namen wie Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian mit der gegenstandslosen Malerei nach dem Ersten Weltkrieg in Verbindung gebracht. Dieses einseitige Narrativ zu korrigieren ist ein wesentlicher Ansatz des Ausstellungsvorhabens. Tatsächlich waren Künstlerinnen wie Ljubow Popowa, Sophie Taeuber-Arp oder Sonia Delaunay Pionierinnen in der Entwicklung einer geometrisch-abstrakten Formensprache. Ab den 1940er-Jahren waren es zudem Künstlerinnen wie Verena Loewensberg, Aurélie Nemours oder Vera Molnár, die sich entschieden an der Weiterentwicklung der ungegenständlichen Kunst beteiligten.

Gleiches kann jenseits der kulturellen Zentren der westlichen Welt in Mittel- und Lateinamerika beobachtet werden. Hier entwickelten unter anderem Lygia Clark in Brasilien, Lidy Prati in Argentinien sowie Loló Soldevilla in Kuba eine eigenständige konstruktiv-abstrakte Formensprache. Die Ausstellung zeigt, dass Künstlerinnen weltweit zeitlebens an wichtigen Ausstellungen beteiligt waren, zum theoretischen Diskurs beitrugen, ein einzigartiges Œuvre hinterließen und die Ideen oft radikaler als ihre männlichen Kollegen weiterentwickelten.Das Wilhelm-Hack-Museum möchte einen Beitrag zur Revision des männlich dominierten Blicks auf die Abstraktion leisten und das in den letzten Jahren wachsende Interesse an den Errungenschaften von Künstlerinnen auf deren Beitrag in der ungegenständlichen Kunst von 1914 bis in die 1970er-Jahre fokussieren.

Begleitend erscheint eine großzügig bebilderte Publikation beim Hirmer Verlag mit wissenschaftlichen Beiträgen von internationalen Expert*innen.

Mit Werken von: Anni Albers, Anna Andreeva, Marina Apollonio, Margarita Azurdia, Ella Bergmann-Michel, Lina Bo Bardi, Martha Boto, Marianne Brandt, Marcelle Cahn, Regina Cassolo Bracchi, Geneviève Claisse, Lygia Clark, Franciska Clausen, Dadamaino, Sonia Delaunay, Germaine Derbecq, Xenia Ender, Alexandra Exter, Nélida Fedullo, María Freire, Gego, Eileen Gray, Florence Henri, Barbara Hepworth, Carmen Herrera, Margarete Heymann-Loebenstein, Katarzyna Kobro, Benita Koch-Otte, Jean Kosnick-Kloss, Judith Lauand, Kim Lim, Lou Loeber, Verena Loewensberg, Lucia di Luciano, Marta Lutz, Hilda Mans, María Martorell, Dóra Mauer, Hedi Mertens, Lucia Moholy, Vera Molnár, Marlow Moss, Aurélie Nemours, Lygia Pape, Charlotte Perriand, Helga Philipp, Gudrun Piper, Ljubow Popowa, Lidy Prati, Margaretha Reichardt, Aen Sauerborn, Alma Siedhoff-Buscher, Loló Soldevilla, Warwara Stepanowa, Gunta Stölzl, Paula Straus, Sophie Taeuber-Arp, Mary Vieira, Charmion von Wiegand, Shizuko Yoshikawa,Teresa Żarnowerówna.

Fotonachweis Header: Sophie Taeuber-Arp, Equilibre (Detail), 1932, Öl auf Leinwand, 45,8 x 37,8 cm, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Dänemark. Schenkung: The Joseph and Celia Ascher Collection, New York Foto: Louisiana Museum of Modern Art, Quelle: Wilhelm-Hack-Museum

Kuratorinnen: Dr. Astrid Ihle, Julia Nebenführ

Eintritt: frei

Die Ausstellung und Katalog werden gefördert von BASF SE, der Art Mentor Foundation Lucerne, der Ernst von Siemens Kunststiftung und und der Rudolf-August Oetker-Stiftung.

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