Anna Rapp leitet Gesellschaftliches Engagement der BASF

Anna Rapp leitet Gesellschaftliches Engagement der BASF

In einer pulsierenden Stadt wie Ludwigshafen, die von Industrie und großen Visionen geprägt ist, spielt das gesellschaftliche Engagement hiesiger Unternehmen eine entscheidende Rolle. In einem exklusiven Interview mit Anna Rapp, der neuen Leiterin des gesellschaftlichen Engagements der BASF in Ludwigshafen, erhalten wir Einblicke in ihre Pläne und Visionen für die Zukunft.

Anna betont die Vielseitigkeit des gesellschaftlichen Engagements, das von Einzelspenden für lokale Initiativen bis hin zu langfristigen und eigens konzipierten und ausgeführten Projekten wie beispielsweise der „Lernbox“ reicht. Besonders ins Auge gefasst hat sie den Schwerpunkt auf Bildung und möchte neue Wege finden, um den Zugang zu eben dieser zu fördern. Mit einem klaren Fokus auf Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit plant sie, den Bereich Bildung zu stärken und sich aktiv in den Ausbau von Ganztagsförderprojekten einzubringen. Das Gespräch hebt die breite Palette des sozialen Engagements der BASF hervor, von Bildungsprojekten bis hin zur Unterstützung gemeinnütziger Vereine. Weiter erkunden wir ihre Ideen zur Neugestaltung des Konzertprogramms und erfahren mehr über Projekte wie „LUnited“, die darauf abzielen, die Zivilgesellschaft zu stärken. Let’s go.

ANDY
Hey Anna, magst du dich kurz vorstellen? Du hattest vorher als Stab des Abteilungsleiters Standortmanagement gearbeitet, bevor du ins gesellschaftliche Engagement der BASF gewechselt bist, richtig?

ANNA
Hi. Ja, bei der BASF bin ich seit April 2012. Ich hatte in der Öffentlichkeitsarbeit der BASF Wohnen + Bauen angefangen und meine letzte Station war Stab im Standortmanagement. Das Standortmanagement bezeichnen wir intern umgangssprachlich liebevoll den ‚Gemischtwarenladen‘, da gehört die Gastronomie dazu, Immobilien, Werkschutz, Controlling und Kommunikation. Und seit 2020 ist das gesellschaftliche Engagement auch als Einheit in der Kommunikation angesiedelt. Als Stab bekommt man natürlich von den unterschiedlichen Einheiten immer nur Bruchstücke mit, aber trotzdem hatte ich schon ein paar Berührungspunkte mit verschiedenen Themen aus dem gesellschaftlichen Engagement. Im November 2023 bin ich dann auch in die Einheit gewechselt, da war die bisherige Leiterin Karin Heyl noch da. Sie ist Ende letzten Jahres zum 31.12. in den Ruhestand gegangen und seit Januar darf ich nun das gesellschaftliche Engagement leiten.

ANDY
Wie kam dein Wechsel zu Stande?

ANNA
Ich wurde tatsächlich angesprochen. Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm, dass Karin schon in den Ruhestand geht, sie sieht noch so jung aus. Aber es hatte mich die Leiterin der Kommunikation, die jetzt auch meine neue Chefin ist, gefragt, ob ich mir die Stelle vorstellen könnte. Ich dachte, das ist eine Stelle, in der man so viele tolle, spannende und vor allem vielseitige Themen hat, also werf‘ ich meinen Namen mal mit in den Ring. Dann hatte sie aber noch relativ viele Gespräche, weil sich viele für diese Stelle interessiert haben. Sowohl intern wie auch extern und ich war sehr happy, als die Wahl dann auf mich fiel.

ANDY
Okay cool! Die BASF konzentriert sich bei ihrem Engagement auf drei Hauptthemen für eine nachhaltige Zukunft: Gesundheit, Fähigkeiten und Ressourcen. Das ist global, oder?

ANNA
Ja genau.

ANDY
Zu jeder dieser Säulen finden sich mehrere Projekte und Initiativen, die die BASF international betreibt. Aber auch innerhalb der Metropolregion unterstützt ihr weitreichend und fördert eine Vielzahl von Projekten und Programmen. Aber was umfasst das gesellschaftliche Engagement nun alles?

ANNA
Wir haben tatsächlich eine große Bandbreite an Projekten, von beispielsweise einem Antrag von einem Verein, der für sein Inklusionstag Unterstützung braucht und wir dann eine Spende von einer bestimmten Summe zur Verfügung stellen, bis hin zu Großprojekten, so etwas wie die ‚Lernbox‘, die wir während Corona aufgestellt und über drei Jahre betrieben haben. Also, es ist sehr unterschiedlich. Von einmaligen finanziellen Spenden bis hin zu Projekten, die wir auch inhaltlich ausgestalten. Es sind viele Projekte mit ganz unterschiedlichen Themen, ich strukturier‘ mir das immer so: Wir haben eigentlich drei Schwerpunkte: ‚Stärkung der Zivilgesellschaft‘, ‚Kultur, Kunst und Events‘ und ‚Bildung‘. Zu Bildung zählt bei uns vor allem auch Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Wir sind der Meinung, dass es – gerade auch hier in Ludwigshafen – immer wichtiger wird, jedem Kind die Chance zu geben, Zugang zu Bildung zu finden. Deshalb unterstützen wir auch Sprachförderung an Grundschulen, da man ohne entsprechende Deutschkenntnisse in diesem Bildungssystem wenig Möglichkeiten hat. Weiter setzen wir uns, gerade mit unseren Schülerlaboren, für die MINT-Förderung der Kinder und Jugendlichen ein. Neugier für Naturwissenschaften wecken wir als BASF natürlich gerne, gerade alles was mit Chemie zu tun hat. Und darüber kommt man dann auch unmittelbar zum Thema Nachhaltigkeit.

ANDY
Okay, jap verstehe. Wenn eine Stelle wie deine neu besetzt wird, werden von der neuen Leitung oft auch neue Schwerpunkte gesetzt. Jede/r setzt diese persönlich, aber auch der Situation entsprechend anders. Möchtest du einen neuen Schwerpunkt setzen, anders akzentuieren oder allgemein eine neue Richtung einschlagen?

ANNA
Ja ich glaube, das Thema Bildung ist und wird immer wichtiger, deshalb möchte ich hier gerne den Fokus drauflegen. Bundesweit ist es so, dass es gesetzlich ab 2026 einen Ganztagsförderanspruch gibt und jede Kommune dafür sorgen muss, dass GrundschülerInnen ab der ersten Klasse eine Ganztagsförderung angeboten wird. Und ich denke, da hat die Stadt Ludwigshafen eine riesige Herausforderung vor der Brust. Uns ist das Thema wichtig, eben weil wir den Zugang zur Bildung für jeden als riesen Chance erachten, und wir die Möglichkeit sehen in diesem Bereich zu unterstützen. Deshalb würde ich gerne da anknüpfen. Der Schwerpunkt Bildung allgemein – und eben den Ausbau eines Ganztagsförderprojekts, das wir dann gemeinsam mit der Stadt, die das in ihrer Verantwortung hat, angehen möchten. Mein Ziel wäre, vielleicht schon im Schuljahr 2024/25 erste Pilotprojekte ausprobiert zu haben. Denn sowas zum ersten Schultag 2026/27 aus dem Nichts schon fertig auf die Beine zu stellen, ist natürlich super schwierig. Das ist für mich im Bildungssektor ein Schwerpunkt, den ich setzen möchte. Und der zweite ist für mich noch unser Konzertprogramm. Ich finde, wir haben ein wahnsinnig tolles Programm mit super Inhalten. Wir kriegen die aber momentan nicht wirklich richtig an den Mann/ Frau. Ich glaube, wir haben ein großes Thema, nämlich „Wie vermarkten wir unsere Konzerte richtig?“. So, dass das, was geboten wird, so verpackt wird, dass es bei denen ankommt, die es interessiert – die richtigen Inhalte transportieren. Und dann überlegen wir uns auch weiter, wie müssen wir unsere Inhalte weiterentwickeln.

ANDY
Okay, das sind also zwei Punkte. Einmal „Wie müssen wir die Inhalte weiterentwickeln?“ – heißt, das Programm anpassen und ergänzen, um mehr Menschen zu erreichen und das vorher genannte: „Wie erreicht man mit dem bisherigen Programm die Menschen, die es interessiert?“. Was habt ihr für Programm, was wen interessiert?

ANNA
Wir haben momentan noch ein Abo in dieser Saison, das ist Kammermusik. Und ich glaube, wenn du das Label Kammermusik darüber stellst, dann erwarten viele sehr klassische traditionelle Musik. Doch wir haben teilweise KünstlerInnen, die eher experimentell musizieren. Und ich glaube, wenn man das, was dieses jeweilige Konzert ausmacht, besser vermarktet, würden mehr Leute kommen. So waren teilweise bei einigen Konzerten Leute da, die sich für Kammermusik interessieren und deren Erwartungen vielleicht nicht so richtig getroffen wurden. Das meine ich mit „Wir müssen schaffen, die richtigen Inhalte zu transportieren“. Dann kommen die Menschen, die sich dafür interessieren und die Erwartungen werden erfüllt.

…Wir schweifen ab und erzählen über eine Veranstaltung, die wir beide besucht hatten, über verschiedene Darbietungen und Performances, die künstlerisch anspruchsvoll, aber vielleicht auch dadurch manchmal weniger leicht zugänglich sind…

ANNA
Ich glaube wir müssen – und das ist auch bei der geplanten Weiterentwicklung das Thema – ein bisschen weniger anstrengend sein. Gerade in der aktuellen Zeit, in der sich genug Leute schon so Sorgen machen, müssen wir wieder Momente erzeugen, bei denen es darum geht, gemeinsam mit anderen Menschen einen schönen Abend zu verbringen und den Konzertsaal mit einem Lächeln zu verlassen. Da haben wir ein paar Sachen, aber noch recht wenige. Ich glaube schon, dass es sich lohnt, nochmal in die Richtung zu schauen und sich zu fragen, ob man das noch weiter ausbauen kann.

ANDY
Sind da schon konkrete Sachen in Planung?

ANNA
Was wir derzeit schon planen ist, dass wir Mitte März eine Umfrage machen, weil, wer bin ich denn um zu sagen, was ins Programm soll. Ich habe natürlich Ideen und Vorstellungen, aber ob das auch die der Menschen trifft, oder ob sie etwas ganz anderes hören, weiß man ja nicht. Deshalb möchte ich erstmal eine Befragung machen und dann schauen, was dann so zurückkommt. Also wirklich auf die Art: Was wünscht ihr euch? Kann ja sein, dass dann rauskommt, wir wollen Elektro, Hip Hop und keine Ahnung was. Ich kann das dann viel besser einschätzen. Wenn wir eine große Anzahl von Menschen gefragt haben, können wir im Team überlegen, wie wir das Programm am besten gestalten können.

ANDY
Ihr habt auch letztes Jahr schon ein Programmbeirat gemacht, oder?

ANNA
Ja, stimmt. Das war ein toller Start zur Beteiligung des Publikums. Allerdings wurden die Menschen in den Konzerten akquiriert, also sie waren zum Großteil schon unsere Gäste. Wir sollten einen Schritt weitergehen und auch die Fragen, die bisher nicht zu uns kommen. Deshalb ist mein Ansinnen auch, eine größere Befragung in Richtung BASF Mitarbeiter zu machen: Wie stellt ihr euch das Konzertprogramm vor und was müsste man euch bieten, dass ihr kommt? Und dann aber auch öffentlich zugänglich zu machen – über LinkedIn und über Social Media, sodass man da auch nochmal Feedback einsammelt. Das heißt natürlich nicht, dass wenn sich jemand Helene Fischer wünscht, wir Helene Fischer bringen, aber ich bekomme schonmal ein Gespür dafür, welche Genres gewünscht werden. Und dann kann man immer noch schauen, wie viel man an Besonderheit einbauen will und wie viel dann einen anderen Titel oder Schwerpunkt trägt.

ANDY
Heißt du bist ergebnisoffen?

ANNA
Ich bin da relativ ergebnisoffen, ich glaube nur, wir müssen uns verändern. Das steht für mich fest. Der Status Quo wird nicht mehr in dem Maße angenommen, das sehen wir ja auch leider an den Besucherzahlen. Wir sind selten komplett ausverkauft. Jetzt sind wir es gerade, da freu ich mich mega drauf. Es kommt Stefanie Heinzmann mit Mikis Takeover Ensemble und das scheint super anzukommen, diese Kombination aus Pop und Klassik – und natürlich dem Namen, den man kennt. Aber bei anderen Konzerten sind häufig noch Plätze frei. Und das ist entweder ein Zeichen dafür, dass wir es nicht gut genug vermarkten, oder wir treffen den Geschmack nicht. Und an diesen zwei Punkten müssen wir arbeiten.

ANDY
Ihr macht jetzt quasi seit einhundert Jahren Klassik, oder?

ANNA
Ja genau. 1921 war das erste klassische Konzert. Und Klassik wird immer seine Berechtigung haben und ich werde niemals sagen, Klassik gehört gar nicht mehr dazu, weil damit haben wir gestartet und das ist irgendwie in der DNA der BASF verankert, nur die Gewichtung könnte sich eventuell verändern. Einfach, weil man noch andere Genres dazu nimmt und es dann insgesamt nicht mehr soo Klassik lastig ist.

ANDY
Ok. Heißt – so in etwa wie du schon auf LinkedIn gepostet hattest. Von der Zielgruppe diverser werden, aber auch von der Altersgruppe?

ANNA
Ja klar, vor allem auch für jüngere Leute. Und hier trifft es auch wieder mit dem Thema Bildung zusammen. Zugang zu Musik ist vielleicht nicht bei allen Familien von Vorn herein gegeben. Deswegen wollen wir auch unser Angebot an Schulkonzerten ausweiten. Wir möchten Schulklassen einladen und sagen: Kommt doch mit eurer Lehrerin/ eurem Lehrer hier her und hört euch mal Musik an. Gerne dann auch klassisch Und da ist dann auch das Ziel, die verschiedenen Altersklassen von Kindergarten bis Oberstufe einzuladen.

ANDY
Okay. Wenn du gerade zu Bildung überleitest. Ihr betreibt die Kids‘ Labs und Teens‘ Labs. Was macht ihr da?

ANNA
Ja das hat schon lange Tradition. Das machen wir seit über 25 Jahren. Wir möchten damit die Neugier auf Naturwissenschaften bei Kindern und Jugendlichen wecken und bessere Experimentiermöglichen bieten. Deshalb haben wir ein Angebot gestrickt, dass sehr nah an den Lehrplänen der Schulen ist, sodass die LehrerInnen ihre Inhalte bei uns durchführen lassen können. Dafür haben wir immer Personen vor Ort, die die Experimente anleiten und mit den Kindern zusammen durchführen können.

ANDY
Okay, und das dann angepasst für Grundschule, Mittel- und Oberstufe.

ANNA
Genau. Während Corona haben wir auch unsere Virtual Labs sehr vorangebracht. Da wir erstens gar nicht alle, denen wir das Wissen gerne anbieten möchten, ins Labor einladen können und ein Besuch zu Corona ohnehin nicht möglich war, haben wir geschaut, dass wir interessante Projekte auch digital gut strukturiert abbilden können. Daraus abgeleitet ist auch eine Nachhaltigkeits-App für Kinder entstanden. Darin können die Kids spielerisch lernen, was es heißt, nachhaltig zu leben.

ANDY
Das heißt, das Virtual Lab bietet vorproduzierte abrufbare Inhalte, keinen Live-Unterricht?

ANNA
Ja genau. Es gab auch Angebote aus dem Kids‘ Lab, die virtuell stattgefunden haben und die Kids sich einwählen konnten. Aber das Virtual Lab ist tatsächlich eine Plattform, auf die man jederzeit zugreifen, sich durchklicken und verschiedene Experimente machen kann.

ANDY
Ja interessant – und die App schau ich mir auch mal an.

ANNA
Ja mach das! Die hab‘ ich auch auf dem Handy, ist echt cool. Die haben wir jetzt auch auf Englisch übersetzt, um es auch international noch mehr unseren KollegInnen und ParterInnen zur Verfügung stellen zu können.

ANDY

Okay cool. Dann lass uns zum Thema ‚Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements‘ kommen. Ihr hattet letztes Jahr das Projekt ‚LUnited‘ gestartet und gemeinnützige Vereine und ehrenamtlich Tätige aufgerufen, sich über Online-Fragebögen und bei Stadtteildialogen einzubringen und zu diskutieren. Was steckt dahinter?

ANNA
In vielen unserer Programme geht es darum, das Ehrenamt zu fördern. Die Stärkung der Zivilgesellschaft ist wichtig und Vereine liefern dafür einen riesigen Beitrag. Während Corona haben wir bemerkt, dass viele Vereine vor großen Herausforderungen stehen. Deshalb kam die Überlegung auf, wie wir aktiv unterstützen können. Und anstatt, dass wir etwas vorgeben und mutmaßen, was benötigt wird, wollten wir einfach ehrlich nachfragen, was die Bedarfe sind. Das haben wir jetzt über die zehn Stadtteildialoge und die Online-Befragungen getan und haben dadurch nun ein ziemlich umfängliches Meinungsbild erhalten, welche Bedürfnisse die Vereine in Ludwigshafen haben. Jetzt versuchen wir daraus Maßnahmenpakete abzuleiten.

ANDY
Okay, in dieser Phase seid ihr jetzt also gerade.

ANNA
Genau. Gemeinsam mit unserem Partner ‚Haus des Stiftens‘, die sind echte Experten im Ehrenamtsengagement, schauen wir gerade, welche Maßnahmen daraus entwickelt werden könnten. Es ist aber auch klar, dass die BASF das nicht alleine machen kann. Wir sind darauf angewiesen, dass sowohl die Kommune, als auch andere Unternehmen in Ludwigshafen einsteigen. Aber ich hatte auch da schon positive Rückmeldungen bekommen, als ich das Projekt in der IHK Tischrunde vorgestellt hatte. Dort sagte man, ich solle, sobald wir Ergebnisse haben, auf jeden Fall zurückkommen und diese vorstellen. Dann schaut man, wie man unterstützen kann.

ANDY
Andy: Das finde ich gut.

ANNA
Ja die BASF ist so ein starker Player hier vor Ort, aber trotzdem gibt es eben noch andere Firmen. Und dass es der Gesellschaft gut geht und wir eine gute Vereinslandschaft haben, das unterstützen viele, nicht nur die BASF. Deshalb möchten wir das als gemeinsames Projekt in und für Ludwigshafen umsetzen – und dafür wäre es natürlich super, wenn wir noch ein paar andere UnterstützerInnen finden.

ANDY
Kann man schon irgendwelche Ergebnisse leaken, gibt es schon bestimmte Ideen für mögliche Maßnahmen?

ANNA
Hm… Also was bei den Umfragen deutlich wurde, ist, dass es etwas an Beratungsleistung fehlt. Viele wissen nicht, wo sie welche Informationen finden. Und da überlegen wir uns gerade, wie kann sowas abgebildet sein. Ist es eine digitale Plattform, oder ist es eine Beratungsmöglichkeit? Es gibt immer weniger Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, die Vereine schrumpfen und es gibt weniger Experten. Dann muss jemand vielleicht ein- oder zweimal im Leben einen Förderantrag stellen und sich dafür dann extra das ganze Knowledge neu aufbauen. Da wäre es super, wenn man da mehr Anleitung bieten könnte. Aber wie wir das konkret ausgestalten, wissen wir noch nicht.

ANDY
Ihr habt noch ein seit 2016 bestehendes Kulturförderprogramm, das vielleicht gerade für die Kulturschaffenden unter den WOW-Lesern interessant sein könnte, nämlich ‚Gemeinsam Neues Schaffen‘. Hier können sich gemeinnützige Vereine mit einem Projektantrag melden, oder wie ist das?

ANNA

Bei ‚Gemeinsam Neues Schaffen‘ steht im Mittelpunkt, dass es gemeinsam sein muss. Da kann sich nicht eine Organisation singulär bewerben, sondern es muss immer ein Zusammenspiel aus mindestens zwei Parteien sein. Das kann eine Schule, eine Kommune, ein Verein, jemand Kulturschaffendes sein. Mindestens zwei, gerne drei schließen sich zusammen und bringen ein Projekt an den Start. Die aktuelle Anmeldefrist hat gerade geendet, heißt, wir sind momentan dabei, die verschiedenen Projektanträge auszuwerten. In zwei Wochen findet dann ein Co-Creation Workshop mit denen statt, die sozusagen in die nächste Runde kommen. Dort stellen die verschiedenen Teams ihre Projekte vor und wir schauen, wie wir dabei durch unser Know-How unterstützen können. Wie kann man das Projekt noch weiter verbessern und welchen Input können wir noch geben.

ANDY
Okay. Und bei ‚Gemeinsam Neues Schaffen‘ geht es um die drei Themen „Integration und Teilhabe“, „Forschen und Entdecken“ und „Nachbar und Partner“, oder?

ANNA
Genau, das Projekt muss in eine der drei Sparten passen. Aber es ist wirklich super, wie viele Gedanken sich die Menschen machen und wie unterschiedlich es ist.

ANDY
Gibt es noch ein Programm, dass ich gerade nicht auf dem Schirm habe?

ANNA
Es ist nicht nur spezifisch auf Kultur ausgerichtet, aber es gibt noch die Corporate Volunteering Projekte. Wir sind ja auch daran interessiert, zum einen die Verbindung zur BASF zu stärken und zum anderen, den BASF MitarbeiterInnen die Chance zu geben, sich vor Ort einbringen zu können. Deshalb gibt es den Mitmach-Markt. Das ist eine Matching-Plattform, auf der du verschiedene Organisationen und deren Bedarfe anschauen kannst. Das kann beispielsweise von Unterstützung bei einem Projekttag an einer Schule, bis hin zu Streichen von Wänden eines Vereins oder sonstiges sein. Teams aus der BASF finden dann etwas, das für sie passt und sie es eventuell auch als Teambuilding Maßnahme nutzen können und verbinden sich mit den jeweiligen Organisationen.

ANDY
Das finde ich cool. Da seid ihr auch öfters bei der Suppenküche, oder?

ANNA
Ja, bei der Suppenküche sind wir tatsächlich sehr regelmäßig, fast 60 Tage im Jahr unterstützen wir da. Die BASF Gastronomie macht das Essen und BASF-MitarbeiterInnen unterstützen bei der Essensausgabe.

ANDY
Okay, sehr schön. Dann, liebe Anna, vielen Dank für deine Zeit und die Einblicke!

Nach oben