Ausstellung. Poesie der Elemente

Ob Philosophie, Alchemie, Religion, Esoterik, Naturwissenschaft oder Kunst: Seit Jahrhunderten beschäftigen sich unterschiedlichste Disziplinen mit der Lehre der vier Elemente. Die Idee, dass die Erde bzw. das gesamte Universum aus Feuer, Wasser, Erde und Luft zusammengesetzt ist, entsteht bereits in der Antike. Nach Aristoteles existiert zudem ein fünftes Element, das er Äther beziehungsweise Quintessenz nennt und als nichtweltlichen Stoff bezeichnet. Dennoch setzt sich die Bezeichnung der Vier-Elemente-Lehre durch, die in diesen ein Urprinzip mit transformativen Kräften erkennt, das gleichzeitig dynamisch und immer gültig ist. Diese Idee bleibt ein bedeutender Orientierungspunkt allen Wissens bis zur Aufklärung. Mit dem Aufkommen neuer Entdeckungen und Erkenntnissen in den Naturwissenschaften, im Besondern in der Chemie, wird der Begriff Element umgedeutet. Darunter versteht man nun Stoffe, die nicht weiter trennbar sind; das Periodensystem ordnet diese.

Aus heutiger Sicht scheint die Erklärung der Welt mit der Vier-Elemente-Lehre veraltet, doch die Fragen die damals gestellt wurden bleiben immer noch ungelöst: Wie entstanden Erde und Universum? Und gibt es ein Prinzip, das alles bedingt? Was passiert nach dem Tod? Diese existenziellen Fragen sind sicherlich ein Grund für die weiterhin bestehende Faszination, die mit den vier Elementen verbunden ist. So treibt die Suche nach der Quintessenz der Dinge Künstler*innen im gesamten 20. Jahrhundert an. Ihr Interesse gilt jedoch ebenfalls der Darstellbarkeit von Nichtsichtbarem wie Luft, Atmung oder Licht sowie der Faszination an Naturphänomenen überhaupt.

Die Ausstellung zeichnet in fünf Kapiteln ein facettenreiches Bild der Auseinandersetzung mit den Elementen im 20. Jahrhundert. Präsentiert werden u.a. Werke von Joseph Beuys, Marcelle Cahn, Robert Delaunay, Max Ernst, Kazuo Katase, Frantisek Kupka, Alicja Kwade, Roy Lichtenstein, El Lissitzky, Louise Nevelson, Otto Piene, Jackson Pollock, Ljubow Popowa, Thomas Ruff und Günther Uecker. Quelle: Wilhelm-Hack-Museum, Bild: Fotonachweis Header: Paul Jenkins, Phenomena Everest Haunt, 1972, Aquarell, 76 × 105 cm, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen © VG Bild-Kunst, Bonn 

Nach oben