Dialogführung mit Matthias Wittmann und Julia Katharina Thiemann

In einem offenen Dialog sprechen der Medienwissenschaftler Matthias Wittmann und die Kuratorin Julia Katharina Thiemann über ausgewählte künstlerische Arbeiten der Ausstellung und den Oktopus als Sinnbild unserer Zeit in unterschiedlichen Medien.

 

Zur Ausstellung:

Lange Zeit grenzte sich der Mensch vom Tier ab, da angeblich nur Menschen denken und sprechen können. Doch im aktuellen Zeitalter des Post-Anthropozän steht das menschliche Überlegenheitsverständnis in Frage. Kann man Tieren ein komplexes Denkvermögen absprechen, nur weil sie nicht unsere Sprache sprechen? Sind die Sprachen von Tieren wirklich so anders als unsere zahlreichen Menschensprachen? Auch die menschliche Sprache ist nicht natürlich gegeben, sondern muss in jungen Jahren erlernt werden.

Die von Julia Katharina Thiemann kuratierte Ausstellung „Denken wie ein Oktopus, oder: Tentakuläres Begreifen“ greift diese Überlegungen auf, um anhand vielfältiger künstlerischer Arbeiten das bisherige Tier-Mensch-Verhältnis zu hinterfragen. Am Sinnbild des hochintelligenten Oktopus’, dessen Denk- und Sinnesapparat grundsätzlich anders strukturiert ist als unserer, werden Perspektivverschiebungen ästhetisch in den Raum gestellt. Wie wäre es, mit Tentakeln zu denken? Auf welche Weise schreiben wir uns in das Gedächtnis einer Krähe ein? Und können wir uns in Gebärden mit einer Gorilladame unterhalten?

Quelle: Wilhelm Hack Museum, Bild: Screenshot aus: „LES AMOURS DE LA PIEUVRE (FR 1965) Regie: Jean Painlevé und Geneviève Hamon

 

 

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